Eine Tages-Rundfahrt durch die Nordhighlands

Lochs und Lachs, Sandstrände, eine Burg und eine Höhle mit Wasserfall im Inneren – unsere Rundtour durch den Norden der Highlands hat viel zu bieten. Zwischendurch kann man sich bei einer heißen Schokolade ausruhen.

Straße mit Highlandrind
Straße mit Highlandrind

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Die klassische Tour durch den hohen Norden Schottlands verläuft meist so: Die Ostküste hinauf, die Nordküste entlang, die Westküste herunter. Das ist auch in Ordnung, denn dabei sieht man das Wichtigste.

Sollte man jedoch einen Tag übrig haben, lohnt sich die hier vorgestellte Rundfahrt, die auch in das Herz der Nordhighlands führt. Sie folgt der großen Küstenstraße, biegt dann jedoch in das kaum bewohnte Inland ab. Als Bonus geht es durch den kältesten Ort Großbritanniens.

Die Nordhighlands-Rundfahrt (214 Kilometer, 3:30 Stunden Fahrtzeit, 7 Stunden gesamt)

Karte Rundfahrt Nordhighlands
Karte Rundfahrt Nordhighlands

Startpunkt – Tongue
Wir starten in Tongue, einem Ort hoch oben im Norden, relativ in der Mitte der Nordküste.

Hier nehmen wir die A838 in Richtung Durness.

Station 1 – Loch Eriboll (kurzer Stopp)

Loch Eriboll
Loch Eriboll

Nach zirka 20 Minuten und ebenso vielen Kilometern erreichen wir Loch Eriboll. Es ist mit 60 Metern eines der tiefsten Meereslochs in Großbritannien. Ziemlich zu Beginn des Lochs erscheint rechter Hand eine kleine Halbinsel mit einem Tor-artigen Gebilde darauf. Es handelt sich dabei um die alte Kalkbrennerei aus dem 19. Jahrhundert.

Fototipp: Die Halbinsel mit dem Gebäude ist das eigentlich interessante Motiv. Das Loch dazu ergibt nur eine Kulisse.

Station 1 – Ceannabeinne (15 bis 30 Minuten Aufenthalt

Ceannabeinne Fels
Ceannabeinne Fels

Weiter Richtung Durness, das Loch Eriboll umfahren. Danach aufpassen, der Parkplatz liegt zur Linken, der Strand zur Rechten.
hier wartet ein wenig bekannter Sandstrand. Für mich aber einer der schönsten in den Highlands. Erstens, weil der Ceannabeinne nur wenig besucht wird, zweitens weil er mit seinen farbigen Felsen einige schöne Fotomotive bietet.
Fototipp: Hier lohnt sich ein HDR-Bild. So kommen die roten Farbstreifen in den Steinen besonders gut zur Geltung. Siehe Bild rechts.

Station 2 – Smoo Cave (60 Minuten Aufenthalt)

Smoo Cave Steg
Smoo Cave Steg

Weitere drei Kilometer die Straße entlang, erwartet uns mit der Smoo Cave eine wunderschöne Meereshöhle mit einem Wasserfall im Inneren. Rechter Hand an der A838 steht der Parkplatz zu Smoo Cave ausgeschildert, er ist leicht zu finden.
Fototipp: Für die Höhle lohnt sich ein Stativ. Der Wasserfall hinten kann mit langer Belichtung zu einem Schleier verschönert werden. Platz zum Fotografieren hat man überall genug.

Station 3 – Sango Sands (30 Minuten Aufenthalt)

Sango Sands Aussichtsplattform
Sango Sands Aussichtsplattform

Der berühmte Sandstrand Sango Sands liegt hinter dem Campingplatz. Eigentlich sind es zwei Strände, geteilt durch einen Vorsprung, auf dem sich eine Aussichtsplattform befindet.
Ich persönlich kann auf Sango Sands verzichten. Für viele aber gehört er wegen seiner Berühmtheit einfach dazu.
Fototipp: Vom Aussichtspunkt lässt sich prima auf die beiden Buchten mit ihren Stränden herunter fotografieren.

Station 4 – Balnakeil (45 Minuten Aufenthalt)

Balnakeil Kirche
Balnakeil Kirche

Achtung: Hier liegt ein Mörder – und die Tante von John Lennon. Balnakeil ist ein verlassenes Dorf, von dem heute noch Kirche und Friedhof, sowie zwei Häuser stehen. Dazu die A838 ganz nach Durness hineinfahren. Dort zweigt Balnakeil nach rechts ab. Der Straße immer geradeaus ganz bis zum kleinen Parkplatz vor der verfallenen Kirche folgen. Hier kurz halten und vielleicht auch noch kurz an diesen Strand schauen. Dann aber umkehren und ins Craft-Village fahren, das nun rechts an der Straße liegt. Hier gibt es Schokolade bei Cocoa Mountain – unbedingt probieren!
Fototipp: Kirche ohne Dach. Grab … schön Schauriges. Nicht vergessen: Das große Balnakeil Haus und der Strand.

Station 5 – Kyle of Durness (kurzer Stopp)

Kyle of Durness
Kyle of Durness

Weiter auf der A383. Bald geht es rechts ab zur Fähre, die einen zum Cape Wrath bringt. Das wäre aber ein Tagesausflug für sich. Allerdings kann man am Parkplatz direkt hinter dem Abzweig zur Fähre einen wunderbaren Blick über den sandigen Kyle of Durness genießen.
Fototipp: Da aber irgendwie dem Motiv ein Bezugspunkt im Vordergrund fehlte, wurde hier extra eine Steinstehle errichtet. Die ist zwar nicht alt, aber passt wirklich gut ins Bild. Siehe rechts.

Station 6 – Falls of Shin (1 Stunde Aufenthalt)

Falls of Shin oberer Fall
Falls of Shin oberer Fall

Bevor wir die Falls of Shin mit ihren springenden Wildlachsen erreichen, kommt eine längere Fahrt durch das Herz der Highlands. Rund 100 Kilometer und eineinhalb Stunden lang.

Zunächst mal bis zur Laxford Bridge. Dort biegen wir mit der A383 links ab, während die Küstenstraße nun als A894 geradeaus verläuft. Es geht vorbei an mehreren Lochs, bis zum Schluss schließlich das große Loch Shin erreicht wird. Immer weiter, durch Lairg durch. Fast schon am Ende von Lairg geht rechts eine Brücke über den River Shin – das ist die A839 nach Ullapool. Über die Brücke und danach gleich wieder links auf die Straße zum Parkplatz des Falls of Shin Visitor-Center.

Fototipp: Lachse fotografieren ist knifflig. Man braucht den richtigen Riecher, ein gutes Objektiv, ein Stativ (sonst werden die Arme bald schwer) und Geduld.

Station 7 – Altnaharra (kurzer Stopp)

Altnaharra
Altnaharra

Ok, hier muss man nicht wirklich halten und fotogen ist der Ort auch nicht unbedingt. Er ist hauptsächlich für Lachsfischer interessant. Bemerkenswert ist aber doch, dass Altnaharra den Rekord für die niedrigste in Großbritannien gemessene Temperatur seit 1995 hält. Minus 22,3 Grad zeigte das Thermometer am 8. Januar 2010 an.

Vielleicht doch lieber schnell weiterfahren? Es sind noch zirka 30 Kilometer und ebenso viele Minuten.

Endpunkt – Tongue

Varrich Castle
Varrich Castle

Kurz bevor es nach Tongue hineingeht, hat man nochmal rechter Hand den Blick frei auf die Burg Varrich (Castle Bharrich).

Fototipp: Am besten ein gutes Zoom und dann darauf achten, dass die gewundene Straße hoch zur Burg zur Geltung kommt. Mir ist das in der Dämmerung mit einem Reiseobjektiv leider nicht nur mäßig geglückt.

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