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Geld wechseln für den Schottland-Urlaub

Ist es besser in Deutschland zu tauschen oder in Schottland? Welche Gebühren fallen an und was muss man über die schottische Währung wissen? Hier steht es.

Schottische Pfund Sterling
ältere Schottische Pfund Sterling

Wie in ganz Großbritannien bildet auch in Schottland das Pfund Sterling die Währung, dessen Währungszeichen das „£“ für ein abgewandeltes „L“ ist. Das „L“ steht wiederum für das lateinische Wort „Libra“,  zu deutsch „Pfund“. Das Kürzel an der Börse lautet GBP für „Great British Pound“.

Das Pfund ist übrigens die älteste Währung der Welt und das Wort „Sterling“ bezeichnete früher die einheitliche Silberqualität der Münzen. Noch heute wird bei Silber ebenfalls der Begriff Sterling verwendet.

Vielleicht aber noch ein Hinweis: Nach der Pandemie hat sich bargeldlose Bezahlung weiter verbreitet. Viele Geschäfte, Restaurants und Unterkünfte lassen sich per Kreditkarte bezahlen. Sogar für viele Parkautomaten gilt das. Trotzdem sollte man immer auch Bargeld dabei haben, denn gerade B&Bs nehmen oft lieber noch Bargeld. Dennoch ist es nicht mehr nötig so viel Geld abzuheben, wie vor der Covid-Zeit.

Banknoten: Die schottischen Pfundscheine

Five-Pound-Note der Royal Bank of Scotland

Das Pfund ist zwar britisch und gilt für England, Schottland, Wales und Nordirland gleichermaßen, allerdings drucken einige schottische Banken eigene Geldscheine mit abweichenden Motiven darauf. Dazu zählen die Bank of Scotland, die Royal Bank of Scotland (RBS) und die Clydesdale Bank.

Damit man die Pfundnoten gleichen Wertes jeweils im Geldbeutel schnell findet, haben sich die Banken Schottlands darauf geeinigt, dass sie gleiche Farben für gleiche Werte vergeben (das gilt nicht England, dort weichen die Farben ab):

Als einzige der drei Banken druckt die RBS auch 1 Pfund-Noten.

Auch die Pfundnoten haben in letzter Zeit eine Erneuerung erfahren. So ist nun stets ein durchsichtiges Plastik-„Fenster“ in den neuen Scheinen zu erkennen, wie hier bei der Clydesdalebank-Note unter dem Bild der Forth-Rail-Bridge.

Neue Five-Pound-Note der Clydesdalebank

Auch die 10 und 20 Pfund-Noten wurden erneuert. Die alten 5 und 10 Pfund-Scheine sind nicht mehr gültig, können aber in den jeweiligen Banken getauscht werden. Die neuen 20 Pfund-Noten sind nun seit Anfang März 2020 im Zahlungsverkehr. Zu Beginn 2021 gelten die alten Scheine noch, die Banken wollen ein Auslaufen der alten Pfundnoten sechs Monate zuvor ankündigen. Wer solche alten Noten noch hat, kann sie meist in einer Filiale der Bank eintauschen, von der sie gedruckt wurden.

Mittlerweile gibt es auch das Design für die neuen 50 Pfund Noten der Bank of Scotland. Sie verlässt das übliche grüne Farbschema und bringt ein Rot auf die 50 Pound. Als Motive wurden das Falkirk Wheel und die Kelpies auserwählt. Sie kommen ab Juli 2021 in den Umlauf und werden dann die alten 50 Pfund ersetzen.

50 Pfund Note Bank of Scotland ab 2021

Münzgeld: Von 1 Pence bis 2 Pound

Was bei uns in Europa die Cents sind, heißt in Schottland Pence, und die gibt es nur als Münzgeld. Zusätzlich werden noch 1 und 2 Pfund-Münzen geprägt.

Bei vielen Schottland-Reisenden sorgt das Münzgeld für eine gewisse Verwirrung. Da sind zum Beispiel die 10 Pence größer als die 20 Pence. Zudem sind die Zahlen oft schwer zu finden oder werden bei den Pfund-Münzen zum Beispiel nicht als Ziffer, sondern als Text eingeprägt.

Zur Erleichterung beim Kramen im Geldbeutel hier die Farben der Münzen:

1 & 2 Pence – Kupfer

Britische Pence Kupfer

5 – 10 – 20 – 50 Pence – Silber

Britische Pence silber

1 & 2 Pfund – Messingrand, innen Silber.

Britische Pfund

Im März 2017 erschien die neue Ein-Pfund-Münze. Ab 15. Oktober durften dann alte Pfund-Münzen dann nicht mehr benutzt werden.

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Mehr Informationen

Tipp: Bei den Münzen immer an den unteren Rand schauen, um den Wert abzulesen. Weitere Hilfe: 20 und 50 Pence haben Ecken, 5 und 10 nicht. Ebenso hat das ein Pfund-Stück Ecken.

Umrechnung: Was ist ein Pfund ungefähr wert?

Die Umrechnung zwischen Euro und Pfund liegt derzeit bei 0,85, das heißt: Für einen Euro bekommt man 85 Pence (rechne 1*0,89) und ein Pfund wird mit 1,13 Euro (rechne 1/0,89) umgetauscht.

Natürlich schwankt der Kurs immer leicht, aber als Faustregel taugt er im Augenblick (Stand April 2023).

Vor der Reise wechseln: Deutsche Banken und Sparkassen

Eine größere Summe kann man bereits vor dem Antritt der Reise nach Schottland bei seiner Bank umtauschen. Dann allerdings sollte man einige Tage einplanen, denn die viele Filialen haben die britische Währung nicht vorrätig. Normalerweise machen es die Banken so, dass das Geld direkt vom Konto abgebucht und in der Reisewährung ausbezahlt wird. Dabei fallen Gebühren für den Umtausch an, die allerdings auch wieder von Bank zu Bank unterschiedlich sind.

Wichtig: Sicherheitshalber sollte man bei seiner Bank auch auf schottische Pfund bestehen, denn es kommt immer wieder vor, dass man beim Zahlen mit englischen Pfundnoten in den entlegeneren Gebieten der Highlands entweder schräg angeschaut wird oder das Gegenüber gar die Annahme der Banknoten verweigert.

Laut sehr vieler Leser, scheint das Problem nicht mehr zu bestehen. Wohl aber umgekehrt, dass schottische Pfund in manchen Teilen Englands nicht genommen werden.

Hinweis: Eine Leserin machte uns darauf aufmerksam, dass Fünfziger und Hunderter manchmal ungern angenommen werden. Also am besten beim Umtausch nur Zwanziger verlangen. Das ist auch das, was einem meist an den Automaten ausbezahlt wird.

Alte Pfundnoten umtauschen – so geht es

Alte Pfundnoten, erkennbar am fehlenden Plastik-„Fenster“, werden nicht mehr als Zahlungsmittel akzeptiert. Allerdings können sie noch umgetauscht werden. Erstaunlicherweise geht das in Schottland in diesen Postfilialen, aber nur bis zu einer Höhe von 300 Pfund:

Außerdem können die Scheine meist in der jeweiligen Bank umgetauscht werden, von der sie stammen.

Girocard oder Kreditkarte: Abheben am Geldautomaten in Schottland

Natürlich kann man Geld auch vor Ort abheben über die Girocard, und ganz ehrlich: Für mich ist das die einfachste und bevorzugte Methode. (HINWEIS: Ich nutze hier den Begriff EC-Karte als umgangssprachliches Synonym für die Girocard. Der Begriff EC-Karte ist an sich nicht mehr korrekt, wird von vielen Menschen aber noch benutzt).

Voraussetzung dafür ist, dass man einen Automaten findet, der das Abheben und Wechseln zulässt – und das ist nicht immer der Fall. Zum Beispiel am Flughafen in Edinburgh haben die Cash Machines direkt neben den Wechselstuben kein Abheben zugelassen oder haben horrende Gebühren verlangt. Erst als wir im zweiten Stock einen Automaten der Bank of Scotland gefunden haben, hat es geklappt.

Als Faustregel gilt: Die deutsche Girocard kommt meist mit dem sogenannten Maestro-Debit-Verbund, der zu MasterCard gehört. Das kann man ganz gut am Logo auf der Plastikkarte erkennen.

Maestro Symbol auf Giro- beziehungsweise EC-Karte

Automaten angegeben werden. Also im Zweifelsfall nach dieser Beschreibung suchen. Zwischen kooperierenden Banken in Deutschland und Schottland fallen nur sehr geringe Gebühren an.

ACHTUNG, wichtig: Wenn einen der Automat fragt, ob man in Euro abrechnen will, verneinen. Denn damit stimmt man der Dynamic Currency Conversion (DCC) zu. Diese „dynamische“ Währungsumrechnung birgt keinerlei Vorteile, kann aber viel Geld kosten, wie die Online-Ausgabe von „Die Zeit“ erklärt. Das ist übrigens nicht nur an Automaten der Fall, auch im Hotel oder der Wechselstube wird einem eventuell die Frage gestellt. Also vorsicht: Immer in Landeswährung abrechnen.

Unsere Erfahrung: Wir heben mit der EC-Karte der Sparkasse bei der Royal Bank of Scotland mit einer Gebühr von 2,50 Euro ab, meist holen wir uns 400 Pfund. Mehr Zusatzkosten fallen dabei nicht an, es ist also günstig und flexibel.

Die Kreditkarte hingegen nutzen wir nur zum direkten Bezahlen mit der Karte und nie zum Abheben von Geld, denn dabei sind die Gebühren oft deutlich höher.

Das ist aber nicht immer der Fall, denn bei manchen Banken ist das Abheben mit Kreditkarte wiederum günstiger. Hier hilft es quasi nur, die Gebühren vorab bei der Bank zu erfragen oder auf der Webseite nachszusehen.

Ein Beispiel: Leserin Sina hat unten bei den Kommentaren zu berichten: „Mit meiner Mastercard-Gold darf ich 12 mal im Jahr im Ausland gebührenfrei am Geldautomaten abheben. Empfehlung meiner Bank war, alltägliches mit der EC-Karte bezahlen, Bargeld abheben mit der Kreditkarte. Auch hier der Hinweis nochmal, niemals den Betrag in EUR umrechnen lassen, da das schnell teuer wird. Bei Bezahlungen in Geschäften fallen bei meiner Bank folgende Gebühren an: EC-Karte – 1% des Umsatzes, mind. 77ct bis max. 3,70 Eur. Kreditkarte – 1,75% des Umsatzes (also wesentlich mehr als mit der EC-Karte.)“ Sie meinte, jeder müsse nochmal bei der Bank nachfragen. Danke, Sina.

Dazu ein Leserhinweis von Matthias: Bei einigen Kreditkarten wie der ADAC Kreditkarte GOLD können jedoch Guthaben aufgeladen werden, die sich anschließend ohne Gebühr in Schottland als Pfund abheben lassen.

Wo mit EC-Karte/Girocard Geld abheben in Schottland?

In großen Städten und Ballungszentren ist es sicherlich nicht schwer, einen entsprechenden Automaten zu finden. Kniffliger wird es in den Highlands. Auf der Isle of Skye zum Beispiel gibt es gerade mal vier Cash Machines für Maestro. Auf North Uist, Benbecula jeweils eine und auf South Uist keine.

Das Gute ist: Man kann sich über das Internet gut informieren, wo Maestro-fähige Automaten stehen, nämlich auf dieser Seite hier.

Gebühren: Was kostet das Abheben von Geld in Schottland?

Bank of Scotland, Orkney, Kirkwall

Was die Gebühren angeht, sollte man folgende Tipps beherzigen:

Postbank Sparcard: Kein gebührenfreies Abheben im Ausland mehr!

Schon in den Neunzigern hatte ich ein Postbank-Sparbuch nur aus dem Grund, um damit in Schottland Geld abzuheben. Auch bis ins letzte Jahr hinein war viermal abheben im Ausland kostenlos. Damit ist leider seit 2021 Schluss. Jetzt kostet jedes Abheben 5,50 Euro und es können nicht mehr als 2000 Euro pro Monat ausgezahlt werden.

Dazu muss man allerdings einen Geldautomaten von VisaPlus finden. Die sind auch in Schottland gut verbreitet, aber etwas weniger als die von Maestro. Auch hier bietet Visa eine Webseite, auf der man die Automaten suchen kann. Zusätzlich können auch bei diesen Abhebungen Gebühren seitens der anderen Bank anfallen.

Tesco-Shop: Geld im Supermarkt

Die in Schottland weit verbreitete Supermarktkette Tesco bietet in ihren Filialen oft eine Wechselbank an. Die Konditionen dazu findet man hier.

Erfahrungsberichte: Wie machen es andere Schottland-Reisende?

Es gibt nicht den einen Königsweg. Aber es gibt Menschen, die ihre eigenen Methoden dafür haben. Ich habe darum die Leser von MyHighlands.de gebeten mir zusagen, wie sie es mit dem Geldwechseln vor dem Urlaub in Schottland halten. Hier ihre Antworten:

Jule sagt:

Bei der RBS am Automaten und dann gleich etwas vorausschauend, damit ich nicht dauernd Geld holen muss. Das hat sich bewährt und spart Gebühren!

Ellen lebt in Schottland und meint:

Es ist günstiger, wenn man im Land Geld wechseln muss, auf die Post zu gehen. Da zahlt man weniger Gebühren als auf der Bank, haben wir festgestellt.

Iris sagt:

Für den täglichen Bedarf zu Hause auf der Bank, Einkäufe vor Ort mit der Kreditkarte.

Sabine rät:

Ich habe zwei Sparcards der Postbank und das kann ich nur jedem wärmstens empfehlen. Ist halt ein Sparbuch. Man hat pro Karte 10 Abhebungen im Ausland pro Kalenderjahr frei, somit kann man mit zwei Karten sogar 20 Mal gebührenfrei Bargeld abheben und das reicht locker, notfalls richtet sich der Partner auch noch eine oder zwei Karten ein.

Dominique:

Ich tausche in Deutschland bei meiner Bank. Wenn es über das Girokonto erfolgt, ist es ohne Gebühren. Den Rest über Automat in Schottland.

Dirk:

Hole mir Geld immer am Flughafen am Geldautomaten mit EC Karte meistens direkt nach der Ankunft.

Klaus:

Holen einmalig etwas mehr aus dem Automaten in Schottland. Wer häufiger dort ist, kann sich hier mal an die Deutsche Bank wenden, soweit ich weiß arbeiten die mit der Barkley zusammen und man müsste mit einer EC Karte der DeuBa an einem Automaten der Barkley Gebührenfrei abheben können …

Sabine:

Ich hole zu Hause bei der der Heimat-Bank (oder z.B. Best Western am Bahnhof) das „Anfangs-Taschengeld“ in Pfund, damit man was in der Tasche hat, und dann bei Ankunft am Flughafen Bares mit der EC-Karte abheben …

Freuen würde ich mich, wenn auch Ihr Eure Erfahrungen mit dem Geldwechseln für die Schottlandreise in den Kommentaren hier teilt.

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