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Unterkünfte in Schottland: Das musst Du wissen

Blackrock Cottage

Blackrock Cottage

In Schottland will der Reisende abends gut schlafen. Dafür gibt es viele Übernachtungsmöglichkeiten, die sich nicht nur im Preis unterscheiden. Hier die Arten der Unterkünfte und deren Besonderheiten.

Übernachten in Schottland

Schlafen im Schloss? In Schottland kein Problem. Günstig wohnen in einer Universität? Auch das ist möglich. Die Arten der Unterbringungsmöglichkeiten in Schottland reichen von luxuriös bis billig, von traditionell bis innovativ. Es gibt Ferienwohnungen in Leuchttürmen, Campingplätze am Strand, Bed & Breakfast in viktorianischen Gutshäusern oder Cottages in alten Eisenbahnwaggons. Egal für was man sich dabei entscheidet: In Schottland findet man abends immer andere Gäste, mit denen man ein kleines Schwätzchen halten kann. Gerade für Alleinreisende ist das eine schöne Abwechslung.

Tatsächlich hat der Tourist eine Reihe spektakulärer Möglichkeiten, wie und wo er abends sein Haupt auf ein Kissen bettet. Ich bemühe mich in meiner Rubrik Übernachtung einige dieser besonderen Möglichkeiten vorzustellen.

Im Folgenden aber will ich erst einige grundsätzliche Fragen klären: Welche Arten von Unterkünften gibt es generell in Schottland? Wie unterscheiden sie sich, welche passt zu welchem Budget und wie kurzfristig kann man diese Unterbringungen buchen?

Unterkunft reservieren oder spontan buchen, was ist besser?

„In den letzten Jahren wurde das Vorbuchen in den Highlands & Island immer wichtiger, da die Besuchszahlen gerade in der Hauptsaison stark gestiegen sind. Ich empfehle darum grundsätzlich vorzubuchen.“

Häufig taucht die Frage auf, ob man vor Ort in Schottland jeweils eine Unterkunft vor Ort finden kann, oder ob es besser ist, von zuhause eine Buchung vorzunehmen. Ich habe beides schon mehrfach gemacht und habe unterschiedliche Erfahrungen damit.

Was Jugendherbergen, Hostels und Campingplätze mit Zelt angeht, habe ich fast immer spontan und vor Ort etwas gefunden. Doch speziell in der Hauptsaison und in dünn besiedelten Gegenden Schottlands kann sogar das mal knifflig werden – und ja, einmal wurde ich nicht einmal mehr mit dem Zelt in den Campingplatz gelassen. Da half dann nur noch das Campen in der Wildnis.

Eines habe ich dabei gelernt: Ein guter Anlaufpunkt für Spontan-Bucher sind die Tourist-Informations der jeweiligen Gegend. Sie haben oft Telefonnummern und Adressen von B&Bs, Hotels und Campsites, gegen eine kleine Gebühr rufen sie sogar dort an und fragen direkt nach, das nennt sich dann „Book a bed ahead“.

Persönlich buche ich aber mittlerweile meine Schlafgelegenheiten in Schottland im Voraus – und zwar oft über ein halbes Jahr vorher. Für mich gehört die Unterkunft heute mit zu den Sehenswürdigkeiten und ich suche mir daher möglichst interessante Bleiben aus. Zum Beispiel Hotels im Schloss oder B&Bs, die einen schönen Ausblick bieten. Die sind natürlich auch von anderen Gästen sehr begehrt.

Fazit also: Es ist zwar theoretisch möglich, sich vor Ort spontan etwas zu suchen, aber in der Hauptsaison im Sommer kann es schon mal anstrengend werden und man braucht immer .

Wichtige Abkürzungen und Hinweise bei Angeboten von Unterkünften in Schottland

Es gibt einige typische Floskeln, die der Schottland-Reisende bei Zimmerangeboten immer wieder zu lesen bekommt. Mit am wichtigsten ist der Begriff „ensuite“ oder „En-suite bathroom„. Steht das bei einer Zimmerbeschreibung, heißt das, dass der Raum mit einem eigenen Durchgang zu einem privaten Bad und WC gebucht wird. Im Gegensatz dazu gibt es auch die Möglichkeit, dass ein privates Bad („private Bathroom“) zum Beispiel am Ende des Flures liegt oder dass man sich gar mit anderen Gästen ein Bad („shared bathroom“) teilt – das ist aber eher selten.

Badewann mit Blubber

Häufig liest man auch von Twin- und Double-Rooms. Ein Double-Room bezeichnet dabei einen Raum mit einem einzigen Bett für zwei Personen. Im Twin-Room stehen dagegen zwei getrennte Einzelbetten. Diese Unterscheidung findet man häufig auch bei Bed & Breakfasts.

Aufpassen bei den Zimmerpreisen. Dort stehen oft Kürzel wie pppn. Das bedeutet „per person per night“ – zu deutsch „Pro Person und Nacht“ – und steht im Gegensatz zu „per room“ oder „per night“, wo pro Raum berechnet wird. So ist also machmal beim Preisvergleich achtzugeben, ob es nun £35 per night oder £35 pppn und somit £70 pro Nacht sind.

Häufig taucht auch das Wort deposit auf. Dabei handelt es sich um eine Anzahlung bei einer Reservierung. Damit wollen sch vor allem Bed & Breakfast-Anbieter dagegen absichern, dass Reisende ihre Räume reservieren und dann gar nicht auftauchen. Meist handelt es sich dabei um die Anzahlung einer Nacht pro Person. Andere nehmen einen Prozentsatz. Dieses Deposit wird meist per Kreditkarte, Paypal oder (seltener) Überweisung geleistet. So kann es also sein, dass man bei der Buchung einer zweiwöchigen Reise im Voraus schon einige Übernachtungen zahlen muss.

Hotels, Guest Houses und Inns: Wohnen beim Profi

Glen-Lui Hotel

In Ballungszentren und oft auch in der Nähe besonderer Sehenswürdigkeiten findet der Schottland-Tourist Hotels. Hotels sind oft Teil einer Kette, professionell geführt und bieten eine größere Anzahl an Zimmern. Oft wird dort auch ein Abendessen angeboten, was zum Beispiel ein Unterschied zu den Bed & Breakfast-Angeboten ausmacht. Meist gibt es dort für die Gäste eine Hotelbar und ein Restaurant.

Eine Nummer kleiner sind Pensionen, die in Schottland meist auch als Hotels oder unter der Bezeichnung Guest House geführt werden. Sie unterscheiden sich im Prinzip nur durch die Größe und Ausstattung.

Pennan Inn Telefonzelle

Weit verbreitet sind die Inns. Meist handelt es sich dabei um altehrwürdige Gasthäuser an einer Straße. Sie boten in früheren Jahrhunderten nicht nur Unterkunft und Essen, sondern auch einen Stall für Reittiere und ähnliches. Heute ist das natürlich nicht mehr relevant. Und so ist ein Inn heute meist eine Bar, die einfache Mahlzeiten und Gästezimmer anbietet.

Für wen? Am besten eignen sich Hotels, Guest Houses und Inns  für Menschen, die eher das Gefühl der Anonymität haben wollen, was nicht heißt, dass nicht in der Hotelbar das ein oder andere schöne Schwätzchen stattfindet. Der Service im Hotel ist professionell gehalten. Oft bekommt man hier auch auf gut Glück noch ein Zimmer.

Hotelsuche bei Booking.com

Booking.com

Bed & Breakfast: Bei netten Leuten zuhause

Bed & Breakfast auf Eriskay

Ein Bett und ein Frühstück – das ist das Konzept hinter dem klassischen Bed & Breakfast oder kurz „B&B“ in Schottland. In vielen Fällen handelt es sich dabei um ein Zimmer oder eine Etage innerhalb eines privaten Hauses. Und diese private Vermietung stellt auch den größten Unterschied zu Hotels und Guest Houses dar. Insgesamt sind B&Bs dadurch eine Nummer kleiner und persönlicher.

Das Wohnen direkt im Haus der Anbieter kann gerade auf dem Land sehr interessant sein, denn so bekommt man das dortige Leben hautnah mit. So haben die Betreiber eines B&Bs oft einen schönen kleinen Garten oder – wie wir es schon erlebt haben – sogar allerlei Tierzeug wie eine Hühnerzucht.

Aber keine Angst: Natürlich hat man eine Privatsphäre in einem eigenen Zimmer. Manchmal allerdings sind die Bed & Breakfasts auch wie Hotels aufgebaut mit vielen Zimmern. Dann ist der Unterschiedlich lediglich der, dass hier kein Abendessen angeboten wird.

Das Frühstück im Bed & Breakfast ist in den meisten Fällen sehr ausführlich. Heißt: Es gibt schon morgens Speck, Rührei, Haferbrei, manchmal auch Omelette und Würstchen. Black Pudding oder Haggis sind beim typisch schottischen Frühstück oft dabei. Dazu gibt es „Cereals“ – also allerlei Müslis – und Toastbrot. Wenn man dabei gut zulangt, braucht man bis abends nichts mehr.

Besonderheiten: Zwar sind die B&Bs häufig von Familien vermietet, sie sind aber selten für Kinder ausgelegt. Meist orientieren sich B&Bs an älteren Ehepaaren oder zu zweit Reisende. Die Zimmer sind fast ausschließlich Doppelzimmer (Twin oder Double), die manchmal auch als Single-Belegung vermietet werden – allerdings zum Aufpreis.

Für wen? Bed & Breakfasts sind landestypische Unterkünfte mit einer herzlichen Nähe zum Gastgeber. Preislich rangieren sie zwischen Hostel und Luxus-Hotel je nach deren Ausstattung. Optimal für Pärchen auf Schottland-Rundreise.

Cottages und Ferienhäuser: Unterkünfte wochenweise

Das Blackrock Cottage

Eine ganzes Haus oder den Teil eines Hauses kann man als Ferienwohnung oder sogenanntes Cottage mieten. Diese Art der Unterkunft ist dabei vor allem für Gruppen oder Familien interessant. Cottages sind grundsätzlich zur Selbstversorgung gedacht, verfügen dabei meist über eine Waschmaschine und Trockner. Eine gut ausgestattete Küche sind im Ferienhaus selbstverständlich dabei. Gebucht wird jeweils für eine ganze Woche von Samstag zu Samstag.

Unser Cottage auf Skye

Im Zusammenhang mit Bergwandern sind Cottages oft auch Gemeinschaftshütten, wie das berühmte Blackrock-Cottage, das oben auf dem Bild zu sehen ist.

Für wen? Die ideale Lösung für Familien. Durch Selbstverpflegung kann man die Kosten in Grenzen halten, jeder kann sich seinen Bereich einrichten. Meist ist ein Garten rund um das Cottage, so dass Kinder außen spielen können oder man sich bei gutem Wetter zum Feiern raus setzen kann.

Jugendherbergen und Hostels: Buchen zum kleinen Preis

Howmore Hostel

Übernachten in Schottland geht auch günstig. Youth Hostels und Backpackers Hostels geben Betten in Gemeinschafts-Unterkünften aus und bieten zum Beispiel auch eine Gemeinschaftsküche. Die Bezeichnung „Jugendherberge“ täuscht dabei, denn auch Erwachsene können sich hier einmieten. Und oft gibt es hier sogar Familienräume oder Zweitbettzimmer.

Ein Anlaufpunkt für die Jugendherbergen in Schottland ist die Scottish Youth Hostels Association mit ihrer Webseite. Dort findet man allerdings nur die Hostels, die dem Verband angehören.

Für wen? Budget-Reisende, die auf den großen Luxus verzichten können. Sehr gesellig.

Campingplatz: Die Nähe zur Natur spüren

Campsite Uig/Lewis

Für Zelt, Wohnwagen oder Caravan gibt es ein dichtes und gutes Netz an Campsites in Schottland. Sogar in recht entlegenen Winkeln der Highlands findet man häufig noch kleine Campingplätze. Neben den einzelnen Plätze (oft als „Pitch“ bezeichnet) bieten die Campsites noch die sogenannten „Facilities“ – sprich Dusche, WC und oft sogar Waschräume für die Kleidung. In vielen Fällen ist außerdem ein kleines Geschäft oder zumindest ein Kiosk dabei, der einem eine Auswahl an Lebensmittel und Ausrüstungsgegenständen verkaufen kann.

Wohnmobile bekommen auf Campingplätzen auch Stromanschluss und können ihre Toilette entleeren. Allerdings sind die Plätze mit Anschluss oft nur limitiert vorhanden.

Immer häufiger bauen Campsite-Besitzer kleine Holzhütten auf, die sie vermieten. Auf Englisch heißen sie „pods“ oder „wooden pods“. Eine schöne Alternative zum Zelt. Viele bieten auch „static trailers“ also dort feststehende Wohnwagen an, die sich der Reisende mieten kann.

Schottische Campingplätze – vor allem in den Highlands – liegen oft mitten in spektakulärer Kulisse. Der berühmte Platz am Strand Sango Sands zum Beispiel oder der bei Glenbrittle unterhalb der Cuillins auf der Isle of Skye. Camper spüren also die Natur. Nachteil: Die Natur kann gerade im Westen der Highlands sehr anstrengend sein. Wenn es sich eingeregnet hat zum Beispiel, oder wenn die Mücken vermehrt schwärmen, dann hält sich der Spaß auf Campingplätzen in engen Grenzen.

Für wen? Für unabhängig Reisende, die wenig vorausplanen und mit eigenem Wohnmobil oder sogar nur dem Zelt unterwegs sind. Viel Nähe zur Natur. Rundfahrten mit dem Campingwagen eignen sich durchaus auch für Kinder.

AirBnB hat sich etabliert

Der Anbieter Airbnb hat sich in Schottland ebenfalls durchgesetzt. Airbnb bietet private Wohnungs- oder Zimmervermietungen an. In Ballungsgebieten wie Edinburgh, Glasgow oder Aberdeen hat man gute Chancen eine Unterkunft zu finden, aber auch viele B&Bs in den Highlands wickeln mittlerweile über den Anbieter ab.

Unser Leser Martin Crome schreibt zudem in den Kommentaren: „Anscheinend haben sich die AirBnBs bis zum Sommer 2016 doch durchgesetzt, wir können so per Internet vor Ort auch relativ spontan noch interessante und preisgünstige Übernachtungsmöglichkeiten finden. Enger wird es natürlich in den touristischen Ballungsgebieten wie z.B. Isle of Skye, hier sollte man mit der Buchung nicht zu lange warten. Es gibt eine Menge professioneller Anbieter, wie B&Bs, aber eben auch viele Privatanbieter mit zum Teil sehr originellen Lokalitäten.“

Weitere Möglichkeiten für Unterbringung in Schottland

Zelt vor Fionn Loch

Neben den genannten Unterkünften gibt es noch weitere. Für alle, die mit dem Zelt unterwegs sind, ist Wildcampen in freier Natur zum Beispiel fast immer möglich – oder bei mehrtägigen Wanderungen durch die Wildnis der Highlands sogar eine Notwendigkeit. Diese Art des Campens ist dediziert erlaubt, das ist vom Scottish Outdoor Access Code gedeckt, solange man sich an die Regeln hält:

Mehr Infos dazu im Scottish Outdoor Access Code.

Mit dem Wohnmobil ist das freie Campen schon schwieriger. Denn an vielen schönen Plätzen ist mittlerweile ein Schild: „No overnight parking“ angebracht. Darauf also achten.

Eine besondere Möglichkeit der Unterbringung sind Universitäten. Während der vorlesungsfreien Zeit stehen dort Zimmer leer, die an Gäste vermietet werden. So gibt es Angebote in Aberdeen, Edinburgh und Glasgow. Oft wird dabei auch Frühstück angeboten.

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