MyHighlands.de

Crail – ein wunderschöner Hafenort in Fife

Kleine Gassen winden sich zwischen alten Steinhäusern hinunter zu den Fischerbooten. Der Hafenort Crail in Fife verspricht einen romantischen Besuch.

Die Straße hinunter zum Crail Harbour
Die Straße hinunter zum Crail Harbour

Crail ist der vielleicht schönste Hafenort in Fife – wenn nicht vielleicht sogar in ganz Schottland. Beim Schlendern zwischen den Häusern fühlen sich Besucher zurückversetzt in die Zeit mittelalterlicher Burghs, also Marktstädte.

Individualreisen nach Schottland

Zusammen mit dem Reisebüro Lüttje Törn bieten wir hier individuelle Reisen nach Schottland an. Welche Routen möglich sind, steht hier:

Zu den Reiseangeboten

Die Gebäude haben dabei wirklich ein ganzes eigenes Aussehen. Alles scheint ein bisschen schief in Crail. Die Fassaden zeigen entweder den Naturstein oder sind weiß verkalkt. Die Giebel der Häuser tragen mit Stolz die für die Region Fife so typischen Stufen.

Vor den Türen führen kleine Treppenabsätze von den verwitterten Bordsteinen hinauf. Fast alle Bewohner schmücken sie mit Pflanzen – echt und unecht.

Ein Haus mit einer Treppe davor und viele Pflanzen um die weiße Fassade herum.

Crail ist ein Gesamtkunstwerk, keines der Gebäude sticht als Sehenswürdigkeit gesondert vor. Um den Ort zu genießen, lohnt es sich daher, einen ausgedehnten Spaziergang zu unternehmen.

Das Auto muss sowieso im oberen Ortsteil abgestellt werden – es ist untersagt, zum Hafen hinunterzufahren. Es ist aber sowieso viel schöner, die Gassen zu Fuß zu erkunden.

Die Sehenswürdigkeiten von Crail in einem Spaziergang

Startpunkt kann der Parkplatz Nethergate sein. Von dort führt der Weg über Nethergate, Rumford zur Castle Street. Die einstige Burg ist allerdings nicht mehr vorhanden. Lediglich das alte Tor mit dem Wappen darüber wurde erhalten.

Ein steinerner Torbogen mit einem Wappen über dem Eingang.

Interessanter ist es aber, links an der Mauer entlangzugehen. Das ist der Castle Walk und er ermöglicht einen wunderbaren Blick über das Meer zur Isle of May.

Am Horizont sieht man die Isle of May.

Auch auf den darunter liegenden Ortsteil mit dem Hafen bietet sich ein guter Blick.

Ein Blick von dem erhöhten Weg des Castle Walk über den Hafen von Crail

Spannend übrigens ist die alte Sonnenuhr, die auf dem Castle Walk zu finden ist. Sie steht auf einem versteinerten Baumstamm.

Eine Sonnenuhr auf einem versteinerten Baumstamm

Der Weg um die alte Burg endet an der Castle Terrace mit einer Häuserfront von zirka 1900.

Eine Reihe von Häusern aus deen Jahren um 1900 an der Castle Terrace in Crail.

Hier beginnt nun der Abstieg zum Hafen über das Shoregate. Links und rechts die uralten Häuser, eröffnet sich unten der Blick auf die Fischerboote.

Das Hafenbecken von Crail. In der Mitte ist die Shoregate-Straße zu sehen.

Rund um den Pier reihen sich wichtige alte Gebäude. Etwa das ehemalige Zollhaus.

Auf der linken Seite steht das alte Zollhaus.

Das Hafenbecken lässt sich auch auf der Mauer fast umrunden. Dabei öffnet sich auch der Blick auf den kleinen Strand.

Der Strand von Crail hinter dem Hafen

Wer den Strand besuchen möchte, kann das tun, die Flut könnte dem aber einen Strich durch die Rechnung machen. Am Ende des Strandes können wohl auch Fossilien gesehen werden.

Kurz vor dem Strand übrigens beginnt aber auch der Aufstieg wieder zum oberen Ortsteil.

Die Hen’s Ladder Steps

Das sind die sogenannten Hen’s Ladder Steps, zu Deutsch: „die Hühnerleiter Stufen“. Die Treppe wurde 2001 mit EU-Geldern restauriert und bietet beim Aufstieg noch einmal einen schönen Blick.

Oben geht es dann wieder auf der Straße Westgate und High Street bis zum Gebäude mit Turm, der Tollbooth. Hier rechts in die Tollbooth Wynd abbiegen und man erreicht wieder den Parkplatz.

Wissen: Geschichte von Crail

Crail konnte sich auch deswegen so gut entwickeln, weil sie einen wichtigen Patron hatten: König David I. Dem schien es in dem Hafenort so gut gefallen zu haben, dass er dort eine Burg hatte und Crail Marktrechte gewährte. Im Schottischen ist das eine Burgh.

Das bedeutete, dass Crail sonntags Markt abhalten durfte. Gleichzeitig stützte das den Handel. Einer der wichtigsten Partner waren die Niederlande. Spuren dieser Verbindung sieht man am Turm der Tollboth (dem alten Verwaltungsgebäude), der eine niederländische Architektur aufweist. Einige sagen, dass die Niederländer sogar beim Bau des Hafens geholfen hätten.

Auch die rötlichen Schindeln auf den Häusern sollen zumindest ursprünglich aus den Niederlanden gekommen sein. Damals als Ballast in den leeren Schiffen.

Crails Quelle des Reichtums lag natürlich im Fischfang. Die Händler verschifften gesalzenen Hering und getrockneten Schellfisch.

Im 16. Jahrhundert allerdings verlor Crail an Bedeutung – größere Städte und Häfen übernahmen dessen Rolle. Und so wurde es der kleine und romantische Fischerort von heute, der mit St Monans und Pittenweem die Küste von Fife so wunderschön macht.

Anfahrt

Mit Navigationsgerät: „KY10 3TZ“ eingeben, das bringt einen nach Crail.

Ohne Navi: Kommend von Edinburgh fährt man über den M9 auf die A92 Richtung Kirkcaldy. Bei Kirkcaldy den Kreisel Richtung „Kirkcaldy East and Central“ und im nächsten Kreisel die Ausfahrt nach „Leven A915“ nehmen. Auf der A915 und später der A917 bleiben, Crail ist dann bald auch schon ausgeschrieben.

Die mobile Version verlassen