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Neist Point – kraftvoller Insel­ausklang im Westen

Das Ende der Isle of Skye kommt mit einem Donnerschlag: Der Neist Point ganz im Westen der Insel zeigt ein eindrucksvolles Zusammenspiel aus Klippen und Meer.

Neist Point
Neist Point

Eine Landzunge mit steil abfallenden Klippen streckt sich am westlichsten Ende der Isle of Skye ins Meer hinein – fast so, als wolle Skye die Äußeren Hebriden berühren.

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Die Form dieser Landzunge ist einmalig: Wie eine Sprung­schanze erhebt sich der erste Teil des Neist Point zunächst, um dann in einem Plateau dahinter auszuschwingen. Ganz am Ende sitzt einer der für Schottland so typischen Leuchttürme.

Den Neist Point kann sich der Besucher auf zwei Arten ansehen. Einmal durch einen Spaziergang zum Leuchtturm, zum anderen aber durch einen Abstecher zur Seite. Denn wenn man ein Stück entlang der Steilküste wandert, eröffnet sich der typische Blick auf den Neist Point, wie er auf vielen Bildern zu sehen ist – auch auf dem oben.

Doch auch sonst ist der Blick lohnenswert – auf der anderen Seite des Minch, also des Meeres zwischen Inneren und Äußeren Hebriden, heben sich die Silhoutten von Benbecula und South Uist ab.

Der Minch mit den Uists im Hintergrund

Hat man sich von hier aus am Neist Point satt gesehen, wandelt man entlang des Steilhangs wieder zurück. Achtung: Immerhin geht es hier fast 100 Meter abwärts zum Meer. Im Jahre 2013 kostete das einen Menschen das Leben, als er hinabstürzte.

Mutige steigen von dort direkt zur Landzunge hinab, was aber schon eines sicheren Tritts bedarf. Alle anderen gehen sicher zurück zum Parkplatz-Tor und von dort aus dann die Treppen hinunter.

Den Hang hinunter, gegenüber die Treppen

Unten am Ende der Treppe stehen noch Überreste der alten Seilbahn, die hier den Bewohnern und Arbeitern halfen, Material leichter hinauf und hinab zu transportieren.

Seilbahn und Treppen

Der Weg zum Leuchtturm nimmt den Weg des geringsten Widerstands, bleibt also auf der flacheren Seite des kleinen Berges, der sich vor den Spaziergängern erhebt. Dieser Hügel ist 95 Meter hoch und trägt den gälischen Namen An t-Aigeach – der Hengst.

Je weiter man sich dabei auf die Halbinsel bewegt, desto freier die Sicht über die Moonen Bay und den gegenüberliegenden Waterstein Head. Dieser Tafelberg erhebt sich hier immerhin auf 296 Meter.

Waterstein Head von der Flanke des Neist Point Berges

Folgt man dem Weg weiter, erscheint der Leuchtturm von Neist Point.

Der Weg zum Leuchtturm

Der Abstieg von hier macht kaum noch Probleme und schließlich erreicht der Wanderer das Ziel.

Neist Point Leuchtturm

Natürlich ist auch dieses Leuchtfeuer längst automatisiert, hier wohnt kein Leuchtturmwärter mehr. Vor über zehn Jahren aber gab es hier sogar ein Bed&Breakfast. Warum der Besitzer es verlassen hat, ist nicht ganz klar. Im Jahr 2002 gab es Streitigkeiten mit einem Landbesitzer, der generell Touristen den Zugang zum Neist Point verbieten wollte. Vielleicht hängt es damit zusammen?

Sicher ist: Auf genauen Blick entpuppt sich das Neist Point Lighthouse als eine Müllhalde – wenig schön. Die B&B-Zimmer sind noch immer da, aber überall liegt Müll herum. Dann lieber außen herum zum Nebelhorn.

Nebelhorn des Neist Point

Schöner ist allerdings der Ausflug weg vom Leuchtturm den kleinen Pfad hinunter Richtung Waterstein Head. Am Ende des Weges ist ein kleiner betonierter Anleger mit einem alten Kran.

Kran am Anleger

Irgendwann sollte man sich dann wieder auf den Rückweg machen, der schwerer als der Hinweg ist. Denn nicht nur muss nun noch einmal der An t-Aigeach bezwungen werden, sondern danach noch die vielen Stufen hoch zum Parkplatz.

Blick vom An t-Aigeach Richtung Parkplatz

Der letzte Aufstieg ist wirklich kraftraubend. Doch dann kommt man wieder am Parkplatz an. Die Strecke von Parkplatz bis vor zum Leuchtturm, anschließend noch zum Anleger und zurück beträgt ungefähr sechs Kilometer. Dabei muss man allerdings um die 100 Höhenmeter erklimmen.

Besucher mit wenig Zeit, sollten sich überlegen, ob sie nicht auf den Weg zum Leuchtturm verzichten und stattdessen nur den Blick auf diese einmalige Landzunge genießen.

Wissen: Über den Neist Point

Ausgesprochen wird der erste Teil des Namens in etwa „niest“ und nicht „neest“.

Wie fast alle seiner Art wurde auch dieser Leuchtturm von einem Mitglied der berühmten Stevenson Familie im Jahre 1909 erbaut. Er ist zirka 19 Meter hoch und erhebt sich auf den Klippen insgesamt 43 Meter über den Meeresspiegel.

Die Landzunge und die Buchten sind Heimat für viele interessante Spezies. Seevögel wie Basstölpel sind hier zu sehen und auch Delfine, selten sogar Orcas können sich hier tummeln.

Wozu die Hütte am Parkplatz ist, ist nicht ganz klar. Sie scheint recht neu zu sein. 2013 wurde vorgeschlagen, einen kleinen Laden hier aufzubauen. Eventuell ist die Hütte der Rohbau dafür.

Tipp: Das Fotomotiv Neist Point finden

Kurz hinter dem Tor gabelt sich der Weg. Einer nimmt die Treppen zum Neist Point hinunter, der andere führt entlang der Steilküste hinauf. Die typischen Fotos vom Neist Point erhält man auf dem Pfad, der nach rechts abzweigt.

Es gibt zwei Möglichkeiten. Die erste führt direkt vom Parkplatz einen Weg hinein ins „Mointeach nan Tarbh“. Übersetzt heißt das das „Moor des Stiers“. Hierfür sollte man tatsächlich richtige Wanderschuhe anziehen.

Der Weg ins Mointeach nan Tarbh

Nach kurzer Zeit gibt es keinen richtigen Pfad mehr, man muss irgendwann Richtung Meer schwenken und geht an der Küste wieder Richtung Parkplatz zurück. Vorteil: mehr Natur.

Leichter und weniger schmutzig hingegen: Hinter dem neuen Häuschen am Tor zum Neist Point rechts abbiegen.

Hinter dem Parkplatz rechts geht’s zum Ausblick

Einfach entlang der Küstenlinie gehen, bis der Kamerawinkel passt. Vorteil: Schneller.

Anfahrt:

Mit Navigationsgerät: „IV55 8WU“ bringt einen auf die Straße zum Leuchtturm.

Ohne Navi: Kurz vor Dunvegan geht von der A863 die Single Track Road B884 Richtung Gleann Dail (Glendale) ab. Ihr folgt man bis kurz vor Milovaig, wo eine Straße nach Waterstein und Neist Point abzweigt. Ganz am Ende dieser Straße kommt ein Parkplatz, der an einem Tor endet. Hier heißt es, die festen Schuhe anzuziehen, denn es geht zu Fuß weiter.

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