Montrose: die schönsten Sehenswürdigkeiten

Eine alte Hafenstadt im Osten Schottlands tief verwurzelt in der bewegten Geschichte des Landes und mit einem besonderen Naturschauspiel.

Inhalt: Sehenswürdigkeiten | Unterkünfte | Festivals & Kultur

Die Natur hat Montrose schon ein besonderes Nest gebaut. Auf der Landseite öffnet sich ein Bassin, das sich bei Flut mit Meerwasser füllt. Mit etwas Glück springen hier Delfine, während Reiher und Eisvögel sich Fische aus dem Wasser schnappen.

Hinter dem Industriehafen zieht sich ein rötlicher Sandstrand über Kilometer entlang. Und am Scurdie Ness umschwirren einen die Seeschwalben.

Hafen von Montrose
Hafen von Montrose

Die Stadt selbst durchlebte eine bewegte Geschichte, die auch zu sehen ist: Sandstein prägt die Häuser aus vergangenen, reicheren Tagen. Und am nördlichen Ende liegt ein alter Fliegerhorst, von dem aus 40 Jahre lang Kampfflugzeuge aufstiegen.

Montrose ist eine besondere kleine Stadt in Schottland, so viel steht fest. Aber …

Ist Montrose sehenswert?

Ganz ehrlich: Auf den spröden Charme der Kleinstadt müssen sich Besucher einlassen. Zwar ist der Stadtkern an der Highstreet mit dem Townhouse, dem Kirchturm und den bunten Ladenfronten sehr hübsch. Aber es wirkt doch auch gleichzeitig ein bisschen schmuddelig. Und allzu erstaunliche Sehenswürdigkeiten mit Instagram-Appeal werden Besucher hier kaum finden.

Montrose ist also keine offensichtliche Schönheit wie etwa Edinburgh. Aber gerade für Menschen, die nicht zum ersten Mal in Schottland sind und eine ehrliche Stadt sehen wollen, ist Montrose einen Stopp für ein, zwei Tage wert.

Denn hinter dem rauen Charme finden sich dann doch einige Schönheiten …

Montrose Sehenswürdigkeiten: Karte & Übersicht

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Innenstadt

High Street, Townhouse, Steeple

Das alte Montrose Townhouse mit einem Kirchturm dahinter steht an der High Street.
Das alte Montrose Townhouse mit einem Kirchturm dahinter steht an der High Street.

Die High Street ist sozusagen die Meile im Zentrum von Montrose. Sandsteinhäuser umrahmen hier den Platz, der auf das alte Rathaus zuläuft. Dahinter erhebt sich majestätisch der Kirchturm. Statuen stehen in der Mitte und blicken auf die vielen parkenden Autos. Hinter den bunten Fassaden brummt das Leben in den Läden, Schnellimbissen und Cafés.

Die Shops an der Highstreet
Die Shops an der Highstreet

Aber Montrose ist keine geleckte Fassade. Die kleine Stadt im Osten Schottlands bleibt ehrlich und rau. Verglichen mit der Royal Mile von Edinburgh ist der Tourist hier fast noch eine kleine Sensation.

Denn Montrose weist nicht die augenfälligen, großen Sehenswürdigkeiten auf. Keine Castle wie in Edinburgh, kein ultramodernes Design-Museum wie in Dundee. Einfach nur eine Stadt mit bescheidener Geschichte – die aber ist gut sichtbar. Gerade an der Highstreet.

Die High Street von der anderen Seite im Abendlicht.
Die High Street von der anderen Seite im Abendlicht.

Denn an hier finden sich etliche Statuen: Etwa die von Sir Robert Peel, dem Gründer der Polizei, die wir heute als „Bobbies“ kennen. Ein Stück weiter steht dann der wohl berühmteste Sohn der Stadt: James Graham, 1. Marquess of Montrose. Er hatte mit Alasdair MacColla zusammen für die Stuart-Monarchie gekämpft.

James Graham, 1. Marquess of Montrose
James Graham, 1. Marquess of Montrose

Hier, am Ende der Highstreet findet sich noch ein weiteres kleines Juwel: die Montrose Library. Sie wurde 1905 eröffnet. Das Geld dafür stellte der Philanthrop Andrew Carnegie bereit. Jener Carnegie der zum Beispiel auch die Berühmte Carnegie Hall in New York gestiftet hat.

Die Bücherei in Montrose wurde von Andrew Carnegie gestiftet.
Die Bücherei in Montrose wurde von Andrew Carnegie gestiftet.

Im Zentrum der High Street dominiert der Kirchturm von St Andrews. Zwar kann man die Kirche meist nicht von innen sehen, aber viel interessanter ist der Weg, der an der Kirche entlang führt. Denn er teilt einen Friedhof entzwei, auf dem uralte Grabsteine liegen. Auf der einen Seite reichen die Steine sogar bis an das nächste Wohnhaus. Der Durchgang selbst mit seiner Laterne an einem Eisentor versprüht gerade abends eine magisch-gruselige Stimmung.

Die Kirky Steps am Durchgang durch den Friedhof in Montrose.
Die Kirky Steps

Montrose Museum

Der Hauptraum mit einer umlaufenden Galerie im Montrose Museum.
Der Hauptraum im Montrose Museum

Was für ein wunderschönes kleines Museum! Das frisch renovierte Montrose Museum ist wirklich ein Prachtstück geworden. Die durchdachte Einteilung und die schlaue Auswahl der Exponate fügt eine nahtlose Geschichte der Stadt und der Umgebung zusammen.

Ein Highlight sind die piktischen Steine. Beeindruckend ist der Inchbrayock Stone mit seinem gemeißelten Kreuz und den Darstellungen von Menschen sowie Tieren. Weitere interessante Stücke: eine alte Tür, alte Waffen, Gemälde, Schiffsmodelle und vieles mehr.

Und das Beste: Das Montrose Museum kostet keinen Eintritt. Allerdings kann man eine kleine Spende dalassen, wenn es einem gefallen hat.

Öffnungszeiten:
April – Oktober
Mi-Mo: 10:30 – 16:00 Uhr
(dienstags geschlossen)
November – März
Fr-Mo: 10:30 – 16:00 Uhr
Letzter Einlass ins Museum ist 30 Minuten vor Schließung
Eintritt: frei
Adresse: Panmure Place, Montrose DD10 8HF
Web: https://angusalive.scot/museums-galleries/visit-a-museum-gallery/montrose-museum/

Montrose Air Station Museum

Eine Spitfire im Eingangsbereich des Montrose Air Station Museum.
Eine Spitfire im Eingangsbereich des Montrose Air Station Museum.

Ein wesentlicher Bestandteil der jüngeren Geschichte der Stadt ist die der Fliegerhorst. Von Montrose aus starteten in den Weltkriegen, dazwischen und danach unzählige Flugzeuge. Von 1913 bis 1952 flogen hier die Maschinen. Danach wurde der Flughafen stillgelegt.

Damit wollten sich einige Freiwillige aber nicht abfinden. Und sie haben seit 1983 aus dem Fliegerhorst ein Museum gemacht. Eines, das lebt und ständig erweitert wird.

In den alten Barracken und einigen Hangar-Hallen erfährt man vieles über die Geschichte der hiesigen Staffeln. Technikbegeisterte werden sich an den Maschinen erfreuen. Sie können nicht nur etliche Flugzeuge aus verschiedenen Epochen bestaunen, sondern auch sehen, wie restauriert wird. Ein besonderes Highlight gibt es in einer Halle ein paar Meter entfernt vom eigentlichen Museumsgelände: ein kompletter Tornado Düsenjäger.

Das Montrose Air Station Museum ist wieder eines dieser wunderbaren Herzensprojekte zu Erhaltung von Geschichte in Schottland.

Öffnungszeiten:
Fr, Sa: 10:00 – 16:00 Uhr, So 12:00 – 16:00 Uhr, letzter Einlass 15 Uhr
Eintritt:
Erwachsene: 8 Pfund, Ermäßigte: 7 Pfund, unter 16 Jahre frei
Adresse: Broomfield Rd, Montrose DD10 8SY
Web: www.rafmontrose.org.uk

Hafen und Küste von Montrose

Strand

Der rötliche Sandstrand von Montrose
Der rötliche Sandstrand von Montrose

Nördlich der Mündung des River Esk zieht sich ein langer Sandstrand entlang. Zu Fuß ist es aus der Innenstadt etwas weit, mit dem Auto aber nur wenige Minuten. Der Parkplatz zur Uferpromenade liegt beim Traill Pavillon. Ein altes Gebäude, in dem heute ein Tearoom für Essen und Trinken sorgt.

Ein Haus mit Rundbögen am Strand - das ist der Traill Pavilion.
Traill Pavillon

Hier steht auch die Statue, die an die Minensucher erinnert, die im Zweiten Weltkrieg in den Dünen und im Hafen nach angeschwemmten Sprengkörpern suchten. Das Kunstwerk wurde bereits 1944 von William Lamb erschaffen, einem lokalen Künstler. Die heutige Statue wurde im Jahr 2000 neu in Form gegossen.

Die Statue "Minesweeper" von William Lamb aus dem Jahr 1944.
Die Statue „Minesweeper“ von William Lamb aus dem Jahr 1944.

Von hier aus muss man noch ein paar Meter an der Straße entlang, ehe man den Weg zum Strand hinunter findet. Dabei kommt man auch dem Golfplatz nahe. Achtung vor Bällen!

Blick über den Golfplatz auf die Stadt Montrose.
Blick über den Golfplatz auf die Stadt Montrose

Ferryden

Der Fischerort Ferryden
Der Fischerort Ferryden

Auf der südlichen Seite des River Esk kann man die Straße Richtung Meer fahren und erreicht den idyllischen Fischerort Ferryden. Parken lässt sich unten am Strandparkplatz. Ein kleiner Spaziergang durch den Ort ist schön.

Scurdie Ness

Ebenfalls vom Parkplatz bei Ferryden aus startet der Weg zum Scurdie Ness Lighthouse. Der typisch schottische Leuchtturm steht an der Spitze der Landzunge.

Das Scurdie Ness Lighthouse
Das Scurdie Ness Lighthouse

Mit etwas Glück kommen hier auch Delfine vorbei. Im Sommer flitzen am Leuchtturm zudem die Seeschwalben hin und her.

Eine Seeschwalbe beim Scurdie Ness
Eine Seeschwalbe beim Scurdie Ness

Der Weg entlang der Küste ist gut ausgebaut und erreicht nach zirka 1,5 Kilometern den Leuchtturm.

Außerhalb der Stadt

Montrose Basin Visitor Centre and Wildlife Reserve

Montrose Basin Visitor Centre and Wildlife Reserve
Montrose Basin Visitor Centre and Wildlife Reserve

Bei Montrose fließt der River Esk ins Meer. Doch bevor er sich mit dem Salzwasser vereint, weitet er sich zu einem riesigen, flachen Bassin westlich der Stadt. Das Montrose Basin.

Bei Flut steigt das Wasser hier an, mischt sich mit dem Fluss und erzeugt so ein Brackwasser, das besonders nährstoffreich ist. Bei Ebbe liegen weite Teile des Bodens frei – ein Festessen für Watvögel. Das Schilf am Ufer bietet den Tieren dabei Schutz. Über 100 Arten wurden im Montrose Basins gezählt, darunter Graureiher und Eisvögel.

Gelegentlich sonnen sich Robben auf den Sandbänken am Ostende des Bassins. Und manchmal kommen die Delfine bis zur Brücke.

All das können Besucher beobachten. Denn direkt vor der Stadt steht das Montrose Basin Visitor Centre and Wildlife Reserve. Es bietet Informationen an und stellt Ferngläser zur Verfügung. Freiwillige erklären bereitwillig, wo und was zu sehen ist.

Öffnungszeiten:
Mitte Febr. bis 31. Okt.: tägl. 10:30 – 17:00 Uhr
Nov. bis Mitte Februar: Fr-Mo, 10:30 – 16:00 Uhr
Eintritt: Erw. 6,50 Pfund, Kinder unter 16 Jahre frei
Adresse: Rossie Braes, A92, Montrose DD10 9TA
Web: https://scottishwildlifetrust.org.uk/reserve/montrose-basin/

House of Dun

House of Dun
House of Dun

Auf der Nordseite des Bassins, quasi gegenüber dem Naturzentrum, steht das House of Dun auf einer Anhöhe. Dieses Herrenhaus wurde 1730 für die Familie Erskine erbaut und von ihr bis 1948 bewohnt. 1980 ging das Haus dann über an den National Trust for Scotland. Der öffnete dieses beeindruckende Haus für die Öffentlichkeit.

Besucher können durch den weitläufigen Garten schlendern, den Blick auf das Bassin genießen und in den beeindruckenden Innenräumen des Hauses nach den versteckten Symbolen der Jakobiten suchen.

Ein Zimmer im House of Dun
Ein Zimmer im House of Dun

Öffnungszeiten:
Zutritt zum Haus nur mit Führung. Erste Führung 10:45 Uhr, letzte um 14:45 Uhr.
Eintritt Haus: Erw. 17 Pfund, Parken 5 Pfund
Adresse: Montrose DD10 9LQ
Web: https://scottishwildlifetrust.org.uk/reserve/montrose-basin/

Unterkünfte in Montrose

Auf der Karte findet Ihr einige Unterkünfte in Aberdeen. Die Links und die Karte sind Werbelinks, wenn Ihr bucht, erhalte ich einen kleinen Anteil. (Werbung)

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Festivals & Kultur

Kulturell hat die kleine Stadt immerhin zwei Festivals zu bieten:

Montrose Music Festival
Monat: Ende Mai
Offizielle Seite: www.facebook.com/MontroseMusicFest

LandxSea Film Festival
Monat: September
Offizielle Seite: landxsea.org

Wer schreibt hier?

Stephan Goldmann
Ich bin der Betreiber von MyHighlands.de. Bereits 1990 war ich das erste Mal in Schottland. Seitdem reise ich regelmäßig dorthin. Ich lerne auch Gälisch seit einigen Jahren.