Sie liegen am Fuße der Cairngorms, inmitten einer fruchtbaren Landschaft. Und sie waren riesigen: die beiden Festungen aus der Eisenzeit namens Brown and White Caterthuns. Ein Besuch.

Zugegeben: Die Caterthuns brauchen etwas Fantasie, damit Besucher verstehen, warum diese Bauten so viel Aufmerksamkeit verdienen. Beide Anlagen sind heute nur noch Muster am Boden, die am besten aus der Luft zu erkennen sind.
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Und dennoch lohnt es sich hier anzuhalten. Denn alleine der Blick über die Landschaft von den Caterthuns ist einmalig schön.

Gebaut wurden die Hillforts im ersten Jahrtausend vor Christus, grob zu Beginn der Eisenzeit in Schottland. Das Brown Caterthun bestand dabei nur aus Erdwällen und Palisaden.
Das White Caterthuns hingegen war noch beeindruckender. Es verfügt über massive und hohe Mauern aus Stein, die nach oben wohl noch durch Holzpalisaden verlängert waren. Um diesen ummauerten Kern auf dem Plateau, zogen sich weitere Palisaden-Wälle, die der Kontur des Hügels folgten.
Einen sehr guten Eindruck vermittelt ein Video, das auch die Rekonstruktion des Forts zeigt:
Was das Video nicht so gut vermittelt, ist die schiere Größe des Hillforts. Darum lohnt sich der Besuch. Vom Parkplatz aus sind es rund 500 Meter zu gehen und dabei 50 Meter Höhenunterschied zu überwinden. Beim Aufstieg wird schon klar: Die Höhe und etwaige Schutzeinrichtungen hätten Feinden das Leben wirklich schwer gemacht.

Oben durchschreiten Besucher einen der Eingänge und treten in den riesigen Hof. Der ovale Innenbereich erstreckt sich über rund 150 Meter und ist rund 50 Meter breit. Begrenzt wird der Innenraum eben durch Geröll an den Rändern. Sie sind die Überreste der einstigen Steinmauern.

Diese Steinmauern waren vermutlich der jüngste Teil des Forts. Aber auch innerhalb dieser Mauern gab es noch einmal zwei runde Umhegungen mit 23 und 37 Metern. Außerdem eine Zisterne, also eine Wassersammelstelle. Auch weitere Rundhäuser haben wir wohl einst gestanden.

Vom White Caterthun haben Besucher auch einen tollen Blick auf seinen braunen Bruder. Das Brown Caterthun hatte jedoch keine Steinmauer, dafür hatte etliche Eingänge. Neun Zugänge wurden gezählt.

Ein Highlight findet sich noch im White Caterthun. Ein Stein, der acht „Cupmarks“ trägt. Das sind kreisrunde Vertiefungen von Menschenhand.
Die Caterthuns sind eine beeindruckende Anlage, ein Besuch dort lohnt sich. Mindestens schon für den wunderbaren Blick.
Wissen: Wozu die Caterthuns genutzt wurden
Natürlich lassen die dicken Mauern und Palisaden des White Caterthun eine Verteidigungs-Funktion erahnen. Doch: Warum waren es zwei Anlagen auf zu kurzer Distanz? Und warum war das Brown Caterthun so durchlässig, mit neun Eingängen?
Kurz gesagt: Die Wissenschaftler wissen es in dem Fall leider nicht genau. Viele gehen davon aus, dass es zumindest auch eine friedliche Nutzung gab, vielleicht als Kultstätte. Jedenfalls wurden beide häufig umgebaut und erweitert. Und vermutlich galten die beiden Hillforts als eine gemeinsame Anlage.
Anfahrt
Mit Navigationsgerät: „DD9 7QR“ bringt einen zu den Caterthuns.
Ohne Navi: Von der High Street B966 in Edzell aus, biegt man Richtung Menmuir auf die Dunlappie Road ab. Hinter dem Ort Dunlappie trifft die Straße auf eine T-Kreuzung. Hier rechts weiter nach Menmuir. Die Straße biegt gleich wieder nach links ab und hier stehen bereits Hinweisschilder zu den Caterthuns.
Ein Stück weiter geht eine Straße nach rechts eine Steigung hinauf. Auch hier weisen bereits Schilder den Weg zu den Caterthuns. Oben auf dem Hügel findet sich eine Parkbucht mit Hinweisschildern. Hier parken und durch das Holztor.
Der schmale, steinige Pfad sollte mit festen Schuhen gegangen werden. Hoch, einmal durch den Innenraum und wieder zurück sind zirka 1,5 Kilometer.
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