Dieser Blick sucht seinesgleichen: Vom Hafen bei Elgol auf der Isle of Skye kann der Besucher direkt hineinsehen in das schwarze Herz des Black Cuillin-Massivs. Wundervoll!
In Elgol leben die MacKinnons schon seit Jahrhunderten, und sie haben eine stolze Geschichte. John MacKinnon nahm im Juli des Jahres 1746 den fliehenden Jakobiten-Führer Bonnie Prince Charlie auf und versteckte ihn in einer nahen Höhle. Wenig später war auch er es, der den Prinzen per Boot auf das Festland übersetzte, von wo Charles nach Frankreich entkommen konnten. Die Höhle, in der der Prinz übernachtete, kann heute noch besichtigt werden.
Mein Reiseführer Isle of Skye
Auf 208 Seiten beschreibe ich 45 Sehenswürdigkeiten auf der Isle of Skye und Raasay. Zusätzlich Infos zur Anreise, zum Klima und zur Geschichte der Isle of Skye. Mit vier Vorschlägen für Tagestouren.
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Die MacKinnons waren damals gute Bootsführer, und sie sind es heute noch. Seumas und Stuart betreiben von Elgol aus die Misty Isle Boat Trips nach Loch Coruisk und die benachbarten Inseln Rum, Eigg oder Canna. Auf den Boots-Ausflügen kann man Seehunde, Wale und Delfine, Vögel und mehr sehen – wenn man Glück hat. Und auf Wunsch natürlich auch die Höhle des Stewart-Prinzen.
Doch selbst wenn der Besucher kein Boot besteigt, so genügt alleine schon der Blick von Anlegestelle in das Massiv der Black Cuillins. Majestätisch ragen die Gipfel über dem Meer auf. An keinem anderen Ort der Isle of Skye hat man ein ähnlich schönes Panorama.
Wissen: Wurzeln bei den Wikingern
Der Name “Elgol”, gälisch “Ealaghol” ist altnordischen Ursprungs – wie ja sehr viele Ortsbezeichnungen auf der Isle of Skye. Allerdings hört damit die Klarheit schon auf, denn niemand weiß mehr genau, was der Name eigentlich bedeutet. Eine Variante: “Helga Hollr” bedeutet “heiliger Hügel”. In Anbetracht des Wirkens des Heiligen Maelrubha in der Gegend und dem starken Anstieg des Landes bei Elgol wäre das logisch.
Elgol ist nicht mehr als ein verstreutes Dörfchen mit etwa 150 Einwohnern. Auch hier war die Zahl der Bewohner vor den Highland-Clearances einstmals deutlich höher. Der wichtigste Punkt des Dorfes ist der Shop und die Anlegestelle für die Boote. Neben Misty Isle Boat Trips der McKinnons operiert hier auch Bellajane, ein weitere Anbieter mit einem sehr ähnlichen Programm.
Persönliche Anmerkung: Dem Ansturm ausweichen
Elgol ist kein Geheimtipp mehr. Daher ist es auf der schmalen Straße bis dorthin schon recht befahren und man muss häufig ausweichen. Oft ist außerdem der Parkplatz in Elgol unten bereits belegt. Daher verlege ich meine Fotosessions dort grundsätzlich in den Abend (früh geht bei mir nicht, so abgebrüht bin ich nicht), was dann aber eben auch die besonderen Stimmungen zulässt.
Tipp: Bunte Bojen
Weiter oben im Dorf kann sich der Besucher dann im Elgol-Shop mit Kaffee und Selbstgebackenem versorgen. Im Shop gibt es übrigens auch wunderbare kleine Kunstwerke zu kaufen: Die Künstlerin sammelt am Strand angespülte Schwimmer von Fischernetzen und bemalt diese dann mit passenden Motiven aus der Gegend.
Anfahrt:
Mit Navigationsgeräte: “IV49 9BJ” eingeben und man landet direkt in Elgol.
Ohne Navi: Ob von der Skye Bridge kommen oder von Portree aus, man nimmt die A87 bis nach Broadford. Dort biegt man ab auf dei B8083, die bereits mit Elgol ausgeschildert ist. Die Fahrt führt dann rund um das Loch Slapin und dauert schon eine halbe Stunde oder länger, je nachdem, wie frei die Straße ist.
Die Anfahrt nach Elgol zählt durchaus schon zu den spektakuläreren in Schottland, zumal wenn man bis auf den unteren Parkplatz fährt. Noch besser, wenn in einer der Spitzkehren dann gerade eine Baustelle ist und aufgrund von Platzmangel der LKW mit der Materiallieferung die freie Fahrspur blockiert. Von vorne und von hinten kamen immer mehr Fahrzeuge, die sich stauten. Und das Chaos, bis sich ein Zweirichtungsstau auf einer Single-Track Road auflöst, kann man sich vorstellen. Wir sind dann schnell in den Elgol Shop geflüchtet, haben uns die Backwaren an dem kleinen Tischchen (insgesamt 2 Tischchen!) mit heißem Kakao und doppeltem Espresso schmecken lassen und ausgiebig die handbemalten Schwimmer betrachtet (und auch gekauft). Nach einer halben Stunde und einem Blick um die Ecke konnten wir feststellen, dass die Strecke wieder frei war.
Inzwischen möchte ich noch ergänzen, dass unser Schwimmer zentral in unserem unteren Flur hängt. Und jedes Mal, wenn man dort vorbei kommt, erfreut er aufs Neue und macht gute Laune mit seinen wunderschönen Blautönen und den Vogelmotiven.
Bei uns ist er leider etwas versteckt hinter viel grünem Pflanzenzeug. Aber wenn ich ihm mal wieder sehe, freue ich mich auch :D