Die Museumseisenbahn der Strathspey Railway bietet eine Reise durch die Speyside und durch die Zeit der Dampflokomotiven. Das erwartet einen.

Im Aussichtswagen fühlt man sich königlich. Kein Wunder: Er stammt aus dem Jahr 1937 und war früher Teil des Zugs „The Coronation“. Der fuhr anlässlich der Krönung von Königin Elisabeth II. zwischen Edinburgh und London. Sein Spitzname ist Biberschwanz, weil er am Ende des Zuges so aussieht.
Individualreisen nach Schottland
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Genau für solche Details ist die Strathspey Railway bekannt. Für die Erhaltung solcher Waggons und für ihre berühmte 46464 Dampflok. Und für die wunderbaren Bahnhöfe auf der Strecke.

Die Strathspey Railway verbindet den Art Aviemore mit Boat of Garten und Broomhill. Dabei führt die Strecke am Fluss Spey entlang. Zirka eindreiviertel Stunden dauert der Ausflug mit der Museumsbahn – inklusive Aufenthalte.
Mit der Landschaft auf der Strecke des Jakobite Steam Trains kann die Strathspey Railway zwar nicht mithalten, aber dafür mit allem anderen. Schon das Bahnhofsgebäude im Startort Aviemore ist großartig: Liebevoll renoviert und dekoriert, bringt es die viktorianische Zeit ins Heute. Das Zimtrot und das Cremeweiß sitzen in einem liebevollen Kontrast. Und die Detailarbeit an Dach, Pfosten und Stützen ist wunderschön.

Überall auf dem Bahnsteig finden sich historische Hingucker, wie etwa der Gepäckwagen voller Koffer.

An das Gleis 3 dürfen nur Mitfahrer mit Ticket. Die können sich dann aber vor der Abfahrt den Zug in aller Ruhe ansehen. Etwa die unterschiedlichen Waggons. Da gibt es einen teuren „Officers‘ Saloon Carriage“, in dem man sogar ein leichtes Mittagessen bekommt.

Dann wieder klassische „Großraumwagen“.

Und schließlich gibt es da noch das Prunkstück am Ende des Zugs:

Es gibt also schon im Bahnhof von Aviemore genug zu erkunden. Irgendwann geht dann aber auch die Reise los. Gleich zu Beginn gibt es noch ein paar Highlights, wie die Drehscheibe und der Lokschuppen.

Die Strecke verläuft zunächst zwischen Birken und Kiefern hindurch – viel Aussicht ist dabei nicht. Das geht fast bis zum ersten Halt im Bahnhof von Boat of Garten. Hier haben Passagiere auch genug Zeit, sich diese sehr gelungene Station in Ruhe anzusehen.

In Boat of Garten finden sich so viele Details: Signale, ein Wasserkran, Bänke, Blumen, Gepäckwägen und vieles mehr.
Danach geht es auf die zweite Etappe. Auf der gibt es dann auch mal Ausblicke über das Tal des Flusses Spey und die Cairngorms dahinter.

Schließlich erreicht der Zug den Bahnhof Broomhill. Der ist ebenfalls liebevoll hergerichtet, aber ncht ganz so groß wie Boat of Garten. Manche mögen sich darüber wundern, dass auch ein Schild mit der Aufschrift „Glenbogle“ hier hängt. Der Hintergrund: Dieser Bahnhof diente als Kulisse in der britischen Serie „Monarch of the Glen“. Dort hieß er eben Glenbogle.
Fast etwas interessanter ist das Schauspiel, das sich hier bietet. Denn in Broomhill wird die Lokomotive umgekoppelt und vor den Aussichtswagen gesetzt.

Die Rückreise geht dann schneller, da der Aufenthalt in Boat of Garten nur wenige Minuten beträgt. Und so endet die Fahrt wieder in Aviemore. Auch hier kann man das Umkoppeln der Lokomotive noch einmal beobachten.
Ein Ausflug zur und mit der Strathspey Railway ist ein faszinierendes Erlebnis, das zwar nicht so schöne Landschaft bietet, wie der Jakobite Steam Train („Harry Potter Zug“), dafür aber deutlich günstiger ist und eine tolle Eisenbahn-Umgebung zeigt. Eine Alternative gibt es noch nahe Edinburgh mit der Boness Kinneil Railway.
Wissen: Geschichte der Strathspey Railway
Die ursprüngliche Strathspey-Strecke verband Aviemore mit Forres am Moray Firth. Die Bahngesellschaft hoffte, damit auch eine leistungsfähige Linie zwischen Perth und dem Norden zu schaffen. Doch der Erfolg blieb aus – zu viele Passagiere stiegen aufs Auto um. 1965 wurde die Strecke geschlossen.
Schon wenige Jahre später begannen Enthusiasten, Teile der Strecke als Museumsbahn wiederherzustellen. 1978 fuhr der erste Zug wieder von Aviemore nach Boat of Garten. 2002 folgte die Verlängerung bis Broomhill.
Aber die Vision reicht weiter: Der Anschluss an Grantown-on-Spey ist bereits in Arbeit – dafür wurden sogar Brückenteile aus Motherwell geholt und Schienen von Network Rail gespendet.
Die Züge fahren heute wieder regelmäßig, unterstützt von dem Förderverein Strathspey Railway Association mit rund 900 Mitgliedern.
Anfahrt
Mit Navigationsgerät: „PH22 1PY“ eingeben – das ist der Bahnhof der Strathspey Railway in Aviemore.
Ohne Navi: Von Inverness kommend über die A9 nach Süden bis Aviemore. Die Strathspey Railway hat ihren Bahnhof westlich der Hauptstraße. Der Parkplatz befindet sich auf der Rückseite des Bahnhofs.