Das Meer schlägt laut an die Klippen, Gischt zischt und brodelt zwischen zerklüfteten Felsen – die Cliffs of Yesnaby zeigen ein fantastisches Naturschauspiel.
Der wilde Atlantik hat hier ganze Arbeit geleistet: Bei Yesnaby im Westen der Orkney-Insel Mainland schneidet er aus dem weichen Stein wunderbare Skuklpturen.
Mein Reiseführer Orkney
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Er erschafft überhängende Felsnasen, um die das Wasser spielt und Durchbrüche, an denen sich einrollende Wellen erst teilen, ehe sie sich unter dem Fels spritzend wieder vereinen.
Tafeln liegen davor im Meer, auf denen die Wellen sich malerisch brechen.
Das Braun der Felsen und das Blau des Meeres kontrastiert die grüne Wiese auf den Plateaus der Kippen. Hier kommt auch die recht seltene schottische Primel vor. Und für einige Vogelarten bietet Yesnaby ebenso ein herrliches Habitat: Basstölpel, Papageientaucher und Raubmöwen brüten und fliegen hier. Ja sogar Hummeln soll es hier geben (sagt die Infotafel).
Für Besucher bietet Yesnaby ein unvergessliches Schauspiel, das durch einen kleinen Spaziergang entdeckt werden kann. Allerdings sei gewarnt: Die Klippen sind wirklich gefährlich, wenn man sich zu nah heranwagt. Die Steine können plötzlich an einigen Stellen rutschig sein. Erst 2017 stürzte hier ein Tourguide in den Tod. Bitte also extrem vorsichtig sein, gerade beim Fotografieren.
Mit einem gewissen Respekt und etwas Zeit und Vorsicht, gehören die Cliffs of Yesnaby aber unbedingt zu einer Inselrundfahrt dazu.
Wissen: Verwandt mit dem Alten Mann
Die Steine der Klippen sind vom Devon Zeitalter der Erde geprägt.Es ist ganz ähnlicher Stein, wie der, aus dem der berühmte Old Man of Hoy gebaut ist, der vor der Orkney-Insel Hoy steht.
Die Geschichte der Cliffs of Yesnaby nimmt ihren Anfang vor 400 Millionen Jahren, also noch vor der Zeit der Dinosaurier. Damals befand sich die Landmasse mit Orkney südlich des Äquators. In einem damaligen See, der heute “Lake Orcadie” genannt wird, setzte sich Schicht für Schicht Sediment ab und wurde zusammengepresst. Diese Schichten lassen sich heute noch in den Klippen erkennen.
Es gibt allerdings auch vulkanisches Gestein hier. Für Geologen sind die Yesnaby Cliffs sicher sehr interessant anzusehen.
Tipp: Wanderung zu den Felsnadeln
Entlang der Klippen verläuft der Yesnaby Coastal Walk. Zumindest bis zu den Felsnadeln im Meer lohnt es sich zu gehen, denn die sind wirklich noch einmal eine Highlight der sowieso imposanten Küste hier.
Der Spaziergang dauert zirka 30 Minuten reine Laufzeit. Der Weg ist gut zu erkennen, ist aber teilweise matschig. An einigen Stellen gibt es Holztreppen und es muss ein kleiner Bach via Trittsteine überquert werden.
Es gibt zwei größere Felsnadeln zu sehen, eine ist mit dem Festland noch verbunden.
Der kurze Spaziergang startet am Parkplatz und führt dann nach Süden.
Anfahrt:
Fahrzeit mit dem Auto zirka 20 Minuten. Es gibt auch einen Linienbus bis Yesnaby. Und auch einige Touristische Rundfahrten, die man im Touristinfo nachfragen kann.
Mit dem Auto: Von der Stromness-Fähre aus die Straße nach Kirkwall nehmen. Nach einer Weile kommt ein Abzweig nach links, “Sandwik” – diesen nehmen.Weiterfahren bis zum Schild, das nach Marwick weist. Diese Richtung einschlagen.
Dann links einbiegen, sobald das Schild “Yesnaby” kommt. Mit dem Auto bis ganz hinter zum Parkplatz fahren, aussteigen, laufen, genießen.