Sligachan Bridge und Hotel – malerische Straßenkreuzung auf Skye

Eine berühmte Brücke, zwei Straßen und viele gute Übernachtungsmöglichkeiten. Sligachan bietet Kulisse, Flair, Gastfreundschaft und vieles mehr …

sligachan bridge
Brücke von Sligachan

Natürlich fällt die Sligachan Bridge an der Hauptstraße nach Portree als erstes ins Auge. Die Steinbrücke mit drei Bögen über den Sligachan River gibt mit den schroffen Bergen im Hintergrund ein ganz hervorragendes Foto-Motiv ab. Alleine dafür lohnt sich ein Halt.

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Die Brücke soll wohl um das Jahr 1820 entstanden sein. Befahren ist sie nicht, denn die neue Hauptstraße von Skye führt parallel über eine neue Überführung. Dort zweigt auch die Straße nach Dunvegan oder Talisker Bay ab.

Doch hat der Ort mehr zu bieten: Für Wanderer ist Sligachan DER Ausgangspunkt in die Black Cuillins, die schwarzen Berge von Skye. In das Glen Sligachan können dabei auch ungeübte Tourengeher hineinlaufen und so den Ausblick auf die wunderbaren Gipfel genießen.

Die Brücke mit dem Glamaig dahinter
Die Brücke mit dem Glamaig dahinter

Zur Übernachtung bietet sich dem Wandervolk gleich eine ganze Palette an Möglichkeiten: Direkt am Meeres-Loch Sligachan liegt ein gut ausgestatteter Campingplatz. Allerdings hat man hier meist mit Regen und Mücken zu kämpfen. Komfortabel wird es im Hotel: Dort gibt es stimmungsvoll eingerichtete Zimmer mit Bed & Breakfast. Allerdings kostet die Nacht im Sommer schon 65 Pfund pro Person. Große Gruppen können sich auch eines der nahen Cottages mieten.

Im Erdgeschoss des Hotels befindet sich das Cairidh Restaurant. Wir haben dort einmal gegessen – das Mahl war gut, aber nicht herausragend. Nebenan in Seamus Bar wird bodenständiges Essen wie Pommes Frites und Co. serviert.

Besonderheiten: Bergläufer und Geisterfahrer

Als ich einst Mitte Juli in Sligachan war, staunte ich über viele leicht bekleidete Läufer, die den nahen Berg hinab rannten und vor dem Hotel durch einen Zielbogen liefen.

Dabei handelte es sich um das jährlich stattfindende „Glamaig Hill Race„. Die Läufer starten in Sligachan und rennen den Berg hinauf und hinab. Dabei überwinden sie 7 Kilometer und 775 Höhenmeter. Der Rekord liegt bei knapp unter 45 Minuten.

Der Glamaig und die neue Brücke mit der Straße
Der Glamaig und die neue Brücke mit der Straße

Das Rennen findet seit 1988 jährlich statt. Es erinnert an den Gurkha Harkbir, einen Nepalesen im Dienste der britischen Armee. Harkbir war im Jahr 1899 in Sligachan zu Besuch und rannte eines Tages eben den Glamaig hinauf und hinunter. Er benötigte eine Stunde und 15 Minuten. Als Landbesitzer MacLeod of MacLeod davon hörte, wollte er es nicht glauben. Kurzerhand lief der Gurkha zum Beweis noch einmal hoch und brauchte diesmal sogar nur 55 Minuten.

Und natürlich – wir sind ja in Schottland – hat Sligachan auch eine Geistergeschichte zu bieten. Auf der Straße, die dort Richtung Dunvegan abgeht, sollen nachts häufig Lichter eines entgegenkommenden Autos zu sehen sein. Doch kurz bevor es einen passiert, verschwindet es …

Tipp: Ein Drink in der Bar

Auch wenn es nicht gerade günstig dort ist: Ich finde MacKenzies Bar mit ihren tiefen Ledersesseln am Kaminfeuer sehr gemütlich. Dort kann man übrigens Biere aus der hauseigenen Mini-Brauerei „Cuillin Brewery“ trinken. MacKenzies Bar befindet sich wie auch das Restaurant im Erdgeschoss des Hotels.

Wissen: Traditionsreicher Ort

Der River Sligachan führt zum Loch Sligachan
Der River Sligachan führt zum Loch Sligachan

Sligachan wird in etwa „Schligachen“ ausgesprochen und bedeutet so viel wie „Platz der kleinen Muscheln“. Im nahen Loch gab es wohl viele davon.

Das erste Gasthaus an dieser Stelle soll bereits um 1700 herum entstanden sein. Das neue Hotel wurde im Jahre 1830 gebaut und dient seitdem als Ausgangspunkt für Wanderer. Es gibt sogar ein kleines Kletter-Museum dort, das Dokumente und Fotografien beginnend mit dem Jahr 1913 ausstellt.

Persönliche Anmerkungen: „I got a river in my shoes“

Sligachan war das Ziel unserer Wanderung von Glenbrittle aus über Loch Coruisk, die am zweiten Tag vor allem durch unbarmherziges schottisches Wetter gekennzeichnet war. Im Glen Sligachan war ein sonst passierbare Flüsschen zu einem reißenden Strom angeschwollen. Zufällig hatten wir einen Wanderer getroffen, der uns mit den Worten „If you slip out, you’ll be washed down and dead“ davon abgehalten hat, diesen an einer zu tiefen Stelle durchqueren.“I got a river in my shoes“ war ein zweiter Spruch von ihm, den ich nicht mehr vergesse.

Eben jener Wanderer spendierte mir in Seamus Bar meinen ersten Laphraoig – einer meiner Lieblingswhiskys.

Anfahrt

Sligachan liegt direkt an der A87 zwischen Portree und Kyleakin. Von Dunvegan oder Talisker führt die Straße A863 direkt dort hin.

Sligachan Infos

BesonderheitSehenswerte Brücke mit großartiger Bergkulisse. Ausgangspunkt für herrliche Wanderungen in die Cuillins. Hotel, Ferienhäuser, Campingplatz, Bar & Restaurant

KostenHotelzimmer ab 65 Pfund pro Person zwischen Mai und September, ab 45 Pfund pro Person in der Nebensaison.
Campsite 5 Pfund pro Erwachsener, 3 Pfund pro Kind, Kinder unter 5 Jahre frei
Cottage-Preise auf Anfrage dort

Mapcode für NavisC94G.2NP
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Postcode für NavisIV47 8SW

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4 Kommentare zu “Sligachan Bridge und Hotel – malerische Straßenkreuzung auf Skye

    Ich habe mit großem Interesse ihren Beitrag gelesen. Ich würde gern wissen ob man über diese berühmte Brücke laufen oder reiten kann, oder steht sie nur so als Fotomotiv da? Gibt es außerhalb von Slichigan kleinere Häuschen oder einzelne Höfe?
    Viele liebe Grüße aus Jena

      Hallo,

      über die Brücke führte einst die Straße und freilich kann man auch darüber gehen. Der Weg zu einigen Hütten führt dort hinauf. Soweit ich weiß, gehören die Hütten zum Hotel.

      Zu Reiten kann ich nichts sagen, tut mir leid.

      Viele Grüße

      Stephan

    Von Petra-Ulrike Schulze

    Dankeschön für die nette Auskunft
    Liebe Grüße aus Jena

    Von Sascha

    Da wir den heutigen, oft verregneten, Nachmittag nicht bei einen der vermeintlichen „Highlights“ verbringen wollten, haben wir uns, dank deines Beitrages, für eine Fahrt zu der Brücke entschieden und sind dann auch noch etwas durch das Glen gewandert. Lohnt sich wirklich auch bei „Dreckswetter“. Auch die beiden Statuen der MacKenzies fügen sich irgendwie atmosphärisch gut in die Landschaft ein.

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