Mallaig – Fischerdorf und Drehscheibe zu den Inseln

Ein lebhafter Fischerort am Ende einer Traumstrecke durch die Highlands. Mallaig im Westen von Knoydart bietet gute Gründe für einen Besuch.

Mallaig
Mallaig

Mallaig ist so etwas, wie ein heimlicher Verkehrsknotenpunkt der Highlands: Hier enden der Jacobite Steam Train und die Road to the Isles, nur um dann mit Fährverbindungen zur Isle of Skye und vielen kleinen Inseln wie Mugg, Eigg oder Rùm fortgesetzt zu werden.

Individualreisen nach Schottland

Zusammen mit dem Reisebüro Lüttje Törn bieten wir hier individuelle Reisen nach Schottland an. Welche Routen möglich sind, steht hier:

Zu den Reiseangeboten

Dennoch lädt Mallaig zum Verweilen ein. Für manche fast zwangsweise – der Jacobite Steam Train macht hier eine längere Pause, in der die Lokomotive umgespannt wird. Und viele Fährreisende nutzen die Wartezeit bis zum Ablegen für einen kleinen Bummel.

Der Bahnhof von Mallaig

Große Sehenswürdigkeiten bietet Mallaig nicht. Und das Dorf ist auch keine alte Schönheit mit großartiger Architektur. Nein, Mallaig ist Heimat für Hafenarbeiter, Fischer und Bootsbauer. Und das lässt sie den Besucher auch spüren.

Boote werden überholt
Boote, die in Mallaig überholt werden

Die Verbundenheit mit der See zeigt auch das Mallaig Heritage Centre, das sich gleich am Bahnhof befindet und die Geschichte Mallaigs und der Umgebung von Morar vermittelt.

Das Mallaig Heritage Centre

Was die Fischer fangen, lässt sich in Mallaig freilich auch gleich verspeisen. Fast zwanzig Restaurants, Bars und Buden bieten Meeresfrüchte und anderes Essen feil.

Tea Garden Mallaig
Tea Garden Mallaig

Von Mallaig aus können Besucher auch Morar erkunden. Die Silver Sands of Morar sind nicht weit weg und es gibt Bootstouren hinein in das Loch Nevis.

Wissen: Mallaigs (kurze) Geschichte

Wie etwa auch der Ort Ullapool ist das Dorf Mallaig eine Gründung während der Highland Clearances. Im Jahr 1840 beschloss der Thomas Fraser, 12. Lord Lovat seine Ländereien aufzuteilen. Damals lebten am Loch Morar und am Loch Nevis viele Bauern auf relativ fruchtbarem Land. Doch Lovat wollte oder musste seine Ländereien rentabler gestalten. Und so drängte er die Bauern vom Land in eine Siedlung im Westen der Halbinsel Knoydart, wo sie sich künftig um die Fischerei statt um Ackerbau kümmern sollten.

Nach nur zehn Jahren hatten sich 134 Menschen hier niedergelassen – wie geplant als Fischer. Und die Lovats kümmerten sich auch weiter um den kleinen Hafen. So wurde ein Pier gebaut, das heute noch als Lovat Pier bekannt ist.

Blick auf den Hafen von Mallaig (Aufgenommen um 1990)
Blick auf den Hafen von Mallaig (Aufgenommen um 1990)

Doch noch wichtiger für die Entwicklung von Mallaig war die Eisenbahn. Lord Lovat kämpfte um die Strecke – hatte er doch gesehen, wie stark sich Oban durch die Anbindung verändert hatte. Lovat war erfolgreich: 1901 wurde die Strecke zwischen Fort William und Mallaig eingeweiht. Die Züge brachten Arbeitskräfte und bald auch Touristen. Und sie nahmen Meeresfrüchte auf, um sie dann zu den Märkten im Inland zu transportieren. Dabei wurden sie oft schon im Ort geräuchert.

Auch die Boote änderten sich von Segelbooten zu Dampfschiffen. So konnten sie in entfernteren Gewässern weitere Fischgründe erschließen. Mallaig boomte.

1932 wurde die erste Autofähre in Betrieb genommen, die Mallaig (wie heute noch) mit dem gut 7 Kilometer entfernten Armadale auf Skye verband.

Fischermann Denkmal in Mallaig
Fischermann Denkmal in Mallaig

1960 schließlich war Mallaig DER Hafen. Fähren legten nicht nur nach Skye ab, sondern auch zu den Äußeren Hebriden und die Fischerei war auf dem Höhepunkt. Doch in den 1970ern ging es bergab: Zum einen wurden wegen der Überfischung Fangquoten eingeführt. Und durch die größere Bedeutung von Autos und Straßen verlor Mallaig wichtige Fährverbindungen an Kyle of Lochalsh oder Oban. Sogar die Bahnverbindung stand vor dem Aus.

Doch ein anderer Boom setzte ein: Der Tourismus in die Highlands begann in den 1980ern zu erstarken. 1984 wurde der Jacobite Steam Train auf die Strecke nach Mallaig gesetzt, die Road to the Isles wurde als szenische Straße beworben. Und so ist Mallaig heute mit seinen rund 800 Einwohnern kleiner als früher, aber als Gemeinde durchaus gesund. Dabei setzt Mallaig eben nicht nur auf Tourismus, sondern auch weiter auf den Fischfang.

Im Jahr 2013 machte die Gemeinde diesen Bezug zur Fischerei durch ein Denkmal noch klarer. Die Holzstatuen des Künstlers Iain Chalmers stehen nahe dem Hafen und erinnern an all jene, die „auf See geblieben“ sind.

Eine der beiden Werften in Mallaig
Eine der beiden Werften in Mallaig

Übrigens: Der Name Mallaig – oder Gälisch „Malaig“ – gilt als nicht sicher zu übersetzen. Es könnte eine Zusammensetzung aus „Mal“ – „Kies“ und dem altnordischen „Vik“ – „Bucht“ sein.

Anfahrt

Mit Navigationsgerät: „PH41 4PX“ eingeben und losfahren.

Ohne Navi: Von Fort William kommend geht es auf die A830. Auf ihr bleiben und nicht abbiegen – dann kommt man nach Mallaig.

Parken: Direkt am Eingang der Ortschaft liegt links ein großer Parkplatz. Mallaig ist von hier aus leicht zu Fuß zu erkunden.

Mallaig Infos

BesonderheitDas Fischerdorf Mallaig ist ein Verkehrsknotenpunkt der Westküste. Hier endet die West Highland Railway und die Straße Road to the Isles. Von hier aus legen Fähren zu den Inseln ab.

Mapcode für NavisCBZ6.HRF
» Was ist das?

Postcode für NavisPH41 4PX

WebseiteHier klicken

» Merkliste ansehen

Hat Dir das gefallen? Dann unterstütze mich.

Kaufe mir symbolisch einen Whisky bei PayPal und unterstütze so meine Arbeit auf MyHighlands.de.

Per PayPal zahlen

Oder werde dauerhafter Unterstützer:

Mit dem deutschen Bezahlsystem "Steady" kannst Du mich monatlich unterstützen.
»Hier klicken

2 Kommentare zu “Mallaig – Fischerdorf und Drehscheibe zu den Inseln

    Von Johannes Paesler

    Sehr schöner Bericht. Danke.

    Von Elke Porschke

    Wir haben 2018 im Missionsbunkhouse von der Isle of Skye kommend übernachtet. Schöner Jugendherbergscharme.
    Unser Frühstück wir am Alten Hafen im Bakeryhouse grholt und dann auf den Bänken davor genossen.
    Was für eine Backerei.
    Einfach großartig und soooo lecker.
    Zumindest 2018.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert